Seit ihrem Studium an der Akademie der Bildenden Künste München (1973–80) entwickelt Sara Rogenhofer eine Malerei, die aus Farbe und Geste eine eigene Bildwelt erschafft. Als Mitbegründerin der Gruppe WeibsBilder (1977–88) stellte sie die Frage nach einer weiblichen Imagination ins Zentrum – mit expressiven, gemeinschaftlich entstandenen Werken.
Ihre Arbeiten knüpfen an die Tradition des abstrakten Expressionismus und Informel an, zugleich öffnen sie sich zu phantastischen, mythischen und experimentellen Räumen. In ihnen verdichten sich Schichten von Farbe zu Gestalten, Landschaften und Traumfiguren, die wie aus der Leinwand selbst hervortreten.
Florian Rötzer beschreibt ihre Malerei als „Dialog zwischen der Materialität der Farbe und der Imagination, die daraus Gestalten und Räume weiterführt.“
Auszeichnungen (Auswahl)
Kunstfonds Bonn, Prinz-Luitpold-Stiftung, Siemens Kulturprogramm, Gabriele Münter Preis.
Sammlungen (Auswahl)
Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Kunsthalle Schweinfurt, Sammlung Hurrle, Kulturämter Linz und Spittal, Nationalbank Sao Paolo.
Die Titel wurden intuitiv gewählt und sind nicht von der Künstlerin autorisiert.
links: Aufbruch
Eine dynamische Komposition, in der kontrastreiche Farbflächen (Schwarz, Weiß, Rot, Blau) und organische Linien in Bewegung geraten. Vögel, menschenähnliche Figuren und abstrahierte Formen
scheinen einen Prozess des Losgehens oder Sich-Lösens zu markieren. Das Bild lebt von den gegensätzlichen Bewegungsrichtungen und der energetischen Farbigkeit.
Mitte: Tanz der Figuren
Hier dominiert die Darstellung von silhouettenhaften Gestalten, die wie in einem Reigen miteinander verbunden sind. Schwarz, Weiß und leuchtende Farben überlagern sich zu einem vielschichtigen
Bewegungsrhythmus. Der Bildaufbau erinnert an ein choreographisches Geflecht, bei dem jede Figur ihre eigene Geste beiträgt, ohne dass das Ganze auseinanderfällt.
rechts: Maskenspiel
In diesem Blatt treten die Formen dichter zusammen, und es entsteht fast eine Bühnenszene. Maskenhafte Gesichter, Tier- und Menschengestalten, dazu die kraftvolle Rahmung in Rot und Orange,
lassen an einen rituellen oder theatralischen Moment denken. „Maskenspiel“ fasst die Ambivalenz von Ernst und Komik, von Verhüllung und Enthüllung treffend zusammen.
Alle drei Blätter zeigen die für Sara Rogenhofer typische expressive, farbintensive Mischtechnik: kräftige Acryl- und Temperafarben auf Papier, ergänzt durch Wachskreiden und Pastellüberarbeitungen. Die Oberflächen wirken reliefartig, die Farbaufträge sind impulsiv und zugleich rhythmisch kontrolliert.
Format: je 50 × 65 cm
Jahr: 1991
Technik: Mischtechnik auf Papier (Acryl, Tempera, Pastell, Kreide)
Preis: einzeln jeweils 800 Euro, als Serie zusammen 2000 Euro
Sara Rogengofer: o.T. 1994, Gouache Mischtechnik auf Papier, 82 x 60 cm Preis 600 Euro